„Niemand hat in der Pandemie so viel Lebensglück und Zukunftsperspektiven verloren wie junge Leute“, schreibt Patrick Bernau in der FAZ.
Für viele junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren ist diese Corona-Zeit die erste echte Krise in ihrem Leben. Es trifft sie oft an einem Übergang ihres Lebens, in einer wichtigen Phase – zwischen Schulabschluss und Ausbildung, zwischen Reisezeit und Studium. Praktika fielen weg, Konzerte verschoben, Partys und Geburtstagsfeiern könnten nicht stattfinden. Studienanfänger:innen konnten wegen Corona noch kein einziges Mal real zur Universität gehen. Und wenn es Kontaktbeschränkungen gibt, wo soll man Menschen kennenlernen, in die man sich verlieben kann?
Bewundernswert finde ich, dass viele junge Menschen erstaunlich verantwortungsbewusst und gelassen mit dieser Situation umgehen. Doch welche Bedeutung die veränderte Wirklichkeit für Jugendliche und junge Erwachsene hat, geht angesichts der vielen Herausforderungen durch die Lockdowns und das Social Distancing nahezu unter. Politisch wird der Aktenkoffer dem Schulranzen vorgezogen. Ich schließe mich der Forderung des früheren Ethikrat-Vorsitzenden Peter Dabrock an, der sich wünscht, man möge Studierende und Schüler bei den Impfungen vorziehen.
„Denn dann sind die Jüngeren endlich auch in der Lage, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, nachdem sie jetzt ein Jahr lang auf ihr Menschenrecht auf Bildung und Entwicklung zum Wohle der Älteren verzichtet haben", so Dabrock.
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